Text
I
Wol ir, si ist ein saelic wîp,
diu von sender arbeit nie leit gewan,
des hât ich den Mìnen lîp
vil wol behüetet, wan daz mich ein saelic man
mit rehter staete hât ermant, daz ich im guotes gan.
nû twinget mich der kumber sîn und tuot mir wê,
und ist daz mîn angest gar,
sîn nement wol tûsent ougen war,
wenne er kome, dâ ich in sê.
II
Er ist mir liep und lieber vil,
danne ich im vil lieben manne sage.
ob er daz niht gelouben wil,
daz ist mir leit, sô nâhe als ich die liebe trage.
getorste ich genenden,
sô wolde ich im enden
sîne klage,
wan daz ich, vil sendez wîp,
erfürhten muoz der êren mîn
und des lebennes sîn,
der mir ist alsam der lîp.
III
Owê, taet ich des er gert,
dâ von möht ich gewinnen leit und ungemach.
lâze aber ich in ungewert,
daz ist ein lîn, der guotem manne nie geschach.
alerêrst müet mich,
daz ich in ald er mich
ie gesach
und sol ich sîn ze friunde enbern,
daz ist mir leit und muoz doch sîn.
ich wil hüeten mîn.
ic engetar sîn niht gewern.
IV
Ich wil tuon den willen sîn,
und waer ez al den vriunden leit, die ich ie gewan,
sît daz ich hie im holder pin,
danne in aller welte ie vrouwe einem man.
nu ich daz herze mîn von im niht gescheiden kan.
er hât gesprochen dicke wol, ich solte im sîn
liep vür alle wîp.
des ist er mîn leit vertrîp
und diu hoehste wunne mîn.
V
Solt er des geniezen niht,
daz er in hôher wirde wol bewîsen mach,
daz man im des pesten giht
und alle sîne zît im guoter dinge jach,
und ouch daz sîn süezer munt des ruomes nie gepflach,
dâ von betrüebet wurde ein saelic wîp?
des ist gewert,
wes sîn herze von mir begert,
und solt ez kosten mir den lîp.