Texto
I
"Lieber bote, nu wirp alsô,
sich in schiere und sage ime daz:
vert er wol und ist er vrô,
ich lebe iemer deste baz.
Sage ime durch den willen mîn,
daz er iemer solhes iht getuo,
dâ von wir gescheiden sîn.
II
Vrâge er, wie ich mich gehabe,
gich, daz ich mit vröuden lebe.
swâ du mügest, dâ leit in abe
daz er mich der rede begebe.
Ich bin im von herzen holt
und saehe in gerner denne den liehten tac:
daz aber du verswîgen solt.
III
Ê daz du iemer im verjehest,
daz ich ime holdez herze trage,
sô sich, daz dû alrêrst besehest,
und vernim, waz ich dir sage:
Mein er wol mit triuwen mich,
swaz im danne muge zer vröiden komen,
daz mîn êre sî, daz sprich.
IV
Spreche er, daz er welle her,
-daz ichs iemer lône dir-
sô bit in, daz ers verber
die rede, dier jungest sprach zuo mir,
Ê daz ich in an gesehe.
wê, wes wil er dâ beswaeren mich,
daz niemer doch an mir geschehe?
V
Des er gert, daz ist der tôt
und verderbet manigen lîp;
bleich und eteswenne rôt
alse verwet ez diu wîp.
Minne heizent ez die man,
únde mohte baz unminne sîn.
wê ime, ders alrêst began.
VI
Daz ich alsô vil dâ von
gerédetè, daz ist mir leit,
wande ich was vil ungewon
sô getâner árbéit,
Als ich tougenlîchen trage-
dûn sólt im niemer niht verjehen
alles, des ich dir gesage."