Text
I
"Si jehent, der sumer der sî hie,
diu wunne diu sî komen,
und daz ich mich wol gehabe als ê.
nu râtent unde sprechent wie.
der tôt hât mir benomen,
daz ich niemer überwinde mê.
Waz bedarf ich wunneclîcher zît,
sît aller vröiden hêrre Liutpolt in der erde lît,
den ich nie tac getrûren sach?
ez hât diu werlt an ime verlorn,
daz ir an manne nie
sô jâmerlîcher schade geschach.
II
Mir armen wîbe was ze wol,
swenne ich gedâhte an in,
wie mîn heil an sîme lîbe lac.
sît ich des nû niht haben sol,
sô gât mit jâmer hin,
swaz ich iemer nû geleben mac.
Der spiegel mîner vröuden ist verlorn.
den ich ûz al der welte mir ze trôste hâte erkorn,
dés múoz ich âne sîn.
dô man mir seite, er waere tôt,
do wiel mir daz bluot
von deme herzen ûf die sêle mîn.
III
Die vröide mir verboten hât
mîns lieben hêrren tôt
alsô, daz ich ir mêr enberen sol.
sît des nu niht mac werden rât,
in ringe mit der nôt,
daz mir mîn klagedez herze ist jâmers vol,
Diu in iemer weinet, daz bin ich;
wan er vil saelic man, jô trôste er wol ze lebenne mich,
der ist nu hin; was tohte ich hie?
wis ime genaedic, hêrre got!
wan tugenthafter gast
kam in dîn gesinde nie."
Totenklage