Text
I
'Ahî, nu kumt uns diu zît, der kleinen vogellîne sanc.
ez grüenet wol diu linde breit, zergangen ist der winter lanc.
nu siht man bluomen wol getân, an der héide üebent sî ir schîn.
des wirt vil manic herze vrô, des selben troestet sich daz mîn.
II
Ich bin dir lange holt gewesen, vrowe biderbe unde guot.
vil wol ich daz bestatet hân! du hâst getiuret mînen muot.
swaz ich dîn bezzer worden sî, ze heile müez ez mir ergân.
machest dû daz ende guot, sô hâst du ez allez wol getân.
III
Man sol die biderben und die guoten ze allen zîten haben liep.
swer sich gerüemet alze vil, der kan der besten mâze niet.
joch sol ez niemer hövescher man gemachen allen wîben guot.
er ist sîn selbes meister niht, swer sîn alze vil getuot.
IV
Ûf der linden obene dâ sanc ein kleinez vogellîn,
vor dem walde wart ez lût. dô huop sich aber daz herze mîn
an eine stat, dâ ez ê dâ was. ich sach die rôsenbluomen stân,
die manent mich der gedanke vil, die ich hin ze einer vrouwen hân.'
V
"Ez dunket mich wol tûsent jâr, daz ich an liebes arme lac.
sunder âne mîn schulde vremedet er mich menegen tac.
sît ich bluomen niht ensach noch enhôrtè der vogel sanc,
sît was al mîn vröide kurz und ouch der jâmer alzelanc."