Texto
I
Herre, wer hât sie begozzen mir der milche und mit dem bluote?
ichn kan sie nimmer angesehen, mir enwerde wol ze muote.
Diu vil lôse guote,
ir loeselîchez mündelîn
benimet mir die sinne mîn,
daz ich nâch ir wuote.
II
In gesach mit mînen ougen nie kein mündelîn sô hêre.
sie hât mich betwúngen, swar ich landes var, daz ich muoz wider kêre.
Inneclîchen sêre
beiz si mich in mînen munt,
dô ich si kuste zuo einer stunt.
sie reizet alle unêre.
III
Weiz got, ich het ir daz bîzen nâch vergolten in der ôsterwochen.
sicherlîch, ich grîfe ir in daz ouge, sô hân ich mich gerochen.
Waz hân ich gesprochen?
wirt sie des an mir gewar,
daz ich alsus mir zorne var,
sie kumet dâ her gekrochen.
IV
"Wê mir sîn, daz er mir alsô sêre dröuwet, ez werde mir ze leide.
er mac lîhte waenen, daz ich sîn erbeite an einer heide,
Dâ wir úns béide
versuochen aller unser maht,
ich bringe in lîhte sigehaft,
ê denne uns ieman scheide.
V
Ich hete ime alle wîle vor gestân, ob mich diu huote lieze.
mîne vriunt die vörhtent, daz ich werde wunt mit sîme scharpfen spieze.
Daz er mich erschieze,
des ich gar ân angest bin.
schiuzet er, sô stiche ich in,
sô sehe, waz ers genieze."