Texto
I
Sô ez íener nâhet deme tage,
sôn getár ich niht gevrâgen: ist ez tac?
diz machet mir diu swaere klage,
daz mir ze helfe nieman komen manc.
Ich gedénke wol, daz ich es anders pflac
hie vor, dô mir diu sorge
sô niht ze herzen wac.
iemer an dem morgen
sô troest mich der vogel sanc.
mir enkóme ir helfe an der zît,
mir ist béidiu winter und der sumer alze lanc.
II
Ime ist wol, der mac gesagen,
daz er sîn liep un senenden sorgen lie.
nu muoz aber ich ein anderz klagen:
ich gesách ein wîp nâch mir getrûren nie.
Swie lange ich was, sô tet si doch daz ie.
diu nôt mir underwîlent
reht an mîn herze gie.
und waere ich ander iemen
alse unmaere manigen tac,
deme het ich gelâzen den strît.
diz ist ein dinc, des ich mich nicht getroesten mac.
III
Diu liebe hât ir varnde guot
geteilet sô, daz ich den schaden hân.
des nam ich mêr in mînen muot,
danne ich ze rehte solte hân getân.
Und ist ienoch von mir vil unverlân,
swie lützel ich der triuwen
mich anderhalp entsân.
sî was ie mit vröiden
und lie mich in den sorgen sîn.
alsô vergíe mích diu zît.
ez taget mir leider selten nâch dem willen mîn.
IV
Diu welt verswîget mîniu leit
und saget vil lûtzel iemer, wer ich bin.
ez dunket mich unsaelichkeit,
daz ich mit triuwen allen mînen sin
Bewendet hân, dar es mich dunket vil,
und mir der besten einiu
des niht gelouben wil.
ez wart von unschulden
níemàn sô rehte wê.
got helfe mir, deich mich bewar,
daz ich ûz ir hulden kome niemer mê.
V
"Ôwê trûren unde klagen,
wie sol mir dîn mit vröiden werden buoz?
mir tuot vil wê, deich dich muoz tragen:
du bist ze grôz, doch ich dich tragen muoz.
Die swaere wendetn nieman, er entuoz,
den ich mit triuwen meine.
gehôrt ich sînen gruoz,
daz er mir nâhe laege,
sô zergienge gar mîn nôt.
sîn vremeden tuot mir den tôt
unde machet mir diu ougen rôt."