Text
I
"Léit máchet sorge, vil líebe wünne.
eines hübschen ritters gewan ich künde:
daz mir den benomen hânt die merker und ir nît,
des mohte mir mîn herze níe vrô werden sît."
II
"Ich stuont mir nehtint spâte an einer zinne,
dô hôrt ich einen rîter vil wol singen
in Kürenbergers wîse al ûz der meingîn.
er muoz mir diu lant rûmen, alder ich geniete mich sîn."
III
Jô tuont ich nehtint spâte vor dînem bette,
dô getorste ich dich, vrouwe, niwet wecken.
"des gehazze got den dînen lîp!
jô enwas ich niht ein eber wilde', sô sprach daz wîp.
IV
"Swenne ich stân aleine in mînem hemede,
únde ích gedenke an dich, ritter edele,
sô erblüet sich mîn varwe, als der rôse an dem dórne tuot,
und gewinnet daz herze vil manigen trûrigen muot."
V
"Ez hât mir an dem herzen vil dicke wê getân,
daz mich des geluste, des ich niht mohte hân
noch niemer mac gewinnen. daz ist schedelîch.
jône mein ich golt noch silber: ez ist den líutèn gelîch."
VI
"Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
dô ich in gezamete, als ich in wolte hân,
un ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
er huop sich ûf vil hôhe und vlouc in ándèriu lant.
VII
Sît sach ich den valken schône vliegen,
er vuorte an sînem vuoze sîdîne riemen,
und was im sîn gevidere alrôt guldîn.
got sende sî zesamene, die gelíeb wéllen gerne sîn!"
VIII
"Ez gât mir vonme herzen, daz ich geweine:
ich und mîn geselle mûezen uns scheiden.
daz machent lügenaere. got der gebe in leit!
der uns zwei versuonde, vil wol des waere ich gemeit."
Siguiendo Des Minnesangs Frühling (1988: 24), se recopilan aquí la mayoría de estrofas de Der von Kürenberg, con una evidente relación formal y de contenido pero sin un orden definido. Como suele pasar en el Minnesang, no queda claro si las estrofas son independientes o si se tendrían que agrupar para formar una o más composiciones distintas.