Text
I
Wie ist ime ze muote, wundert mich,
dem herzeclîche liep geschiht?
er saelic man, da vröit er sich,
als ich wol wáene, ich enwéiz ez niht.
Doch saehe ich gerne, wie er taete,
ob er iht pflaege wunneclîcher staete,
diu sól ime wesen von rehte bî.
got gebe, daz ich erkenne noch, wie solichen lebenne sî.
II
Ich weiz bî mir wol, daz ein zage
unsanfte ein sinnic wîp bestât.
ich sach si, waene ich, alle tage,
daz mich des iemer wunder hât,
Daz ich niht redete, swaz ich wollte;
als ích es begínnen under wîlen solte,
sô swîget ich, deich niht ensprach,
wan ich wol weste, daz nieman noch liep von ir geschach.
III
Dô sprechens zît was wider diu wîp,
dô warp ich als ein ander man;
dô wart mir einiu alse der lîp,
von der ich niuwan leit gewan.
Dô wânde ich ie, si wollte ez wenden.
baete ich si noch, ich künde ez niht verenden,
nu hân ich mir ein leben genomen,
daz sol, ob got von himel wil, mir ze bezzern staten komen.
IV
Gewan ich ie deheinen muot,
der hôhe stuont, den hân ich noch.
mîn leben dunket mich sô guot;
und ist ez niht, sô waen ich es doch.
Daz tuot mir wol; waz will ich es mêre?
ich envürhte unrehten spót níht ze sêre
und kann wol lîden boesen haz.
sol ich es sô die lenge pflégen, ich gért es niemer baz.
V
Mîn herze ist swaere zaller zît,
swenne ich der schoenen niht ensihe.
si mugen ez lâzen âne nît,
obe ich der wârheit im vergihe;
Wan sî mir wonet in mînem sinne,
und ich die lieben âne mâze minne,
nâher dánne in dem hérzen mîn.
sine móhte von ir güete mir niht lange vremede sîn.
VI
Mich geróu noch nie, daz ich den sin
an ein sô schoene wîp verlie.
ez dunket mich ein guot gewin:
ir gruoz mich minneclîche enpfie.
Vil gerne ich des iemer lône.
si lebet mit zühten wunneclîchen schône.
der tugenden sî geniezen sol.
mir gevíel in mînen zîten nie ein wîp sô rehte wol.
VII
Got hât gezieret wol ir leben
alsô, daz michs genüegen wil;
und hât ze vröiden mir gegeben
an einem wîbe liebes vil.
Sol mir ir staete komen ze guote,
daz gilt ich ir mit sémlîchem muote,
und nîde nieman durch sîn heil;
wand ich ze wunsche danne hân der werlde mînen teil.
VIII
Ich lebte ie nach der liute sage,
wan daz si niht gelîche jehent.
Als ich ein hôhez herze trage,
und si mich wolgemuoten sehent,
Des spottet einer sêre,
der ander giht, mir sî diu fröide ein êre.
nûn weiz ich, wem ich volgen sol.
het ich wisheit unde sin, sô taet ich gerne wol.